Als größte Fraktion treten wir mit sozialen, ökologischen, demokratischen und emanzipatorischen Inhalten für alle Studierenden ein. Eure Stimme ist wichtig für die Position der Studierenden gegenüber dem Präsidium, der Stadt Frankfurt und der Landesregierung!
Wir wollen grüne Hochschulpolitik mit euch und für euch machen! Auf dieser Seite stellen wir euch die inhaltlichen Schwerpunkte unserer Arbeit im Senat der Goethe-Universität vor.
Der Senat
Der Senat ist das höchste akademische Gremium an der Uni und wird von (fast) allen Statusgruppen für zwei Jahre gewählt. Promovierende oder Dienstleistende sind nicht als Statusgruppe anerkannt. Vertreten sind Studierende, Wissenschaftliche Mitarbeitende („WiMis“), Administrativ-Technische Mitarbeitende („ATMs“) und Professor*innen. Einmal pro Monat befasst sich der Senat mit Themen, die die gesamte Universität betreffen:
- Berufungen
- Studienordnungen und Studienangelegenheiten
- Hochschulentwicklung
- Universitärer Haushalt
- Resolutionen
- Hochschulpolitische Themen
- Wahl und Überwachung des Uni-Präsidiums
Bei diesen Themen ist klar, dass das Interesse von Professor*innen dem Interesse der Studierenden häufig entgegensteht. Beispiel: Hochschulfinanzierung. Viele Profs wollen finanzielle Kapazitäten lieber in die Forschung als in die Lehre stecken. Ähnlich ist es auch bei (Studien)-Orndungen: Eine freie und vielfältige Studienordnung bedeutet für die Profs mehr Aufwand als eine lineare, starre Modulordnung.
Jetzt ist es aber leider so, dass der Senat von vorne herein so aufgebaut ist, dass die Studierenden, die Wimis und die ATMs in einer Opposition gegen die Profs stehen. Das liegt daran, dass die Profs mit insgesamt 9 Sitzen automatisch immer mehr Stimmen haben als die anderen mit insgesamt 8 (3 Studentische Mitglieder, 3 WiMis und 2 ATMs).
Deshalb werden im Senat manchmal nicht nur studentische Anträge nicht behandelt, Abstimmungen, die nicht passen bei folgenden Sitzungen neu beantragt, oder Studierende in wichtige Kommissionen nicht hineingewählt, sondern es gibt auch hin und wieder malKonfetti als Tischvorlage.
Oppositionen haben in parlamentsähnlichen Strukturen wie dem Senat aber noch mehr Möglichkeiten als Konfetti. Wir können Anfragen stellen, haben Rederecht und können mit unseren Mitstreiter*innen von den WiMis und ATMs versuchen Anträge einzubringen und beschließen zu lassen.
Feminismus & Antisexismus
Wir sagen: Die patriarchale Gesellschaft wird auch in der Hochschule reproduziert. Das wissenschaftliche Feld ist mit aufsteigenden Stufen immer stärker männlich dominiert. Dabei fangen genauso viele Frauen* an zu studieren und als studentische Hilfskräfte zu arbeiten. Bei den Neuberufungen für Professuren wird es Frauen* jedoch dann ziemlich schwer gemacht. Wir brauchen mehr Transparenz und mehr Unterstützung für Frauen*, die studieren oder in der Wissenschaft bleiben möchten.
Im Senat achten wir deshalb besonders auf die Berufungspraxis an der Uni:Warum bewerben sich auf bestimmte Stellen nur wenige Frauen?
Warum schaffen es an bestimmten Fachbereichen kaum Frauen auf Berufungslisten?
Warum werden so selten Frauen für eine außerplanmäßige Professur berufen?
Arbeitsverhältnisse und Studienbedingungen
Im Tutorium, in der Bibliothek, bei OLAT und am Kopierer: überall arbeiten Studierende für die Uni, um in den Wissen-schaftsbetrieb zu ge-langen. Sie machen den Unibetrieb, wie wir ihn kennen, erst möglich. Unbezahlte Überstun-den, schlechte Arbeits-bedingungen und be-fristete Verträge gehören für viele Hilfskräfte zur Regel. Deshalb setzen wir uns im Senat weiterhin für einen Tarifvertrag für Hilfs-kräfte sowie für bessere Arbeitsbedingungen ein.
Im Senat arbeiten wir hierzu eng mit den WiMis und den ATMs zusammen sowie mit dem autonomen Hilfskräftereferat und unter_bau.
Mit unserem starken Einfluss auf Änderungen bei Prüfungsordnungen oder der Rahmenordnung wollen wir ein selbstbestimmtes und reflexives Studieren verwirklichen.
So konnten wir bereits bei zahlreichen Akkreditierungen und PO-Änderungen mehr Wahlfreiheit und bessere Zugänglichkeit erreichen.
Aktuell arbeiten wir daran, dass die feste Regelstudienzeit sowie Anwesenheitspflichten in der Rahmenordnung aufgehoben werden.
Kritische Wissenschaften & Ökonomisierung
Ein Drittel des Budgets der Uni stammt aus Spenden, Wettbewebs- oder Stiftungsgeldern. Mit dem Umbau zu einer privat und wettbewerbs-finanzierten Stiftungsuni hat sich viel verändert:
Plurale und kritische Inhalte werden verdrängt, Unternehmen erhalten Einfluss auf Forschung und Lehre, Wissenschaftler *innen sowie Mitarbeitende stehen unter immer stärkerem Wettbewerbsdruck.
Wir kämpfen für eine Uni, die sich inhaltlich an den Interessen der Studieren-den und Wissenschaftler *innen orientiert.
Im Senat haben wir deshalb einen genauen Blick darauf, welche Gelder aus der freien Wirtschaft kommen und welche Interessen sich dahinter verbergen.
Prof-Berufungen sind ein Schlüsselfaktor, wenn es um plurale und kritische Wissenschaften geht. Der Fokus liegt deshalb auf den Auswahlverfahren.
Demokratisierung & Studentische Interessen
Für bessere Studienbedingungen und eine Demokratisierung der Uni setzen wir uns landesweit als Campusgrün Hessen ein.
Wir arbeiten im Senat und in den Fachbereichsräten zusammen mit kritischen Dozierenden am Erhalt und Ausbau kritischer Wissenschaften und unterstützen Studierende, die kritische Initiativen, Projekte oder selbstverwaltete Räume organisieren.
Wir wollen, dass in allen Gremien auf Uni- und Fachbereichsebene die Dominanz der Professor*innen zugunsten von gleichen Einflussmöglichkeiten für alle Gruppen ersetzt.
Unsere Erfahrung in Gremien, bei denen Studierende wirklich mitwirken können wie der QSL-Kommissionen zeigt, dass eine solidarische und demokratische Uni möglich ist.