#Ausnahmesemester: Senat und Präsidium positionieren sich zu Studium ohne Zwang

Senat und Präsidium der Goethe-Universität haben in einer Stellungnahme  das kommende Semester zum #Ausnahmesemester erklärt. Damit verpflichtet sich die Universität auf Maßnahmen, die Studierende und Mitarbeiter*innen vor gravierenden Nachteilen durch die aktuelle Krise schützen sollen. Dazu müssen auch Bund und Land bei BAföG, Regelstudienzeit und den Zeitverträgen von Mitarbeiter*innen ermöglichen, dass angesichts von Jobverlusten und Pflegeverpflichtungen das Sommersemester 2020 optional wird – bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung eines möglichst guten Angebots.

„Wir freuen uns sehr, dass wir in der aktuellen Diskussion um Nichtsemester, Digitalsemester oder Ausnahmesemester daran mitwirken konnten, dass die Universität sich klar positioniert“, betont Anna Yeliz Schentke, Senatorin der Grünen Hochschulgruppe. „Uns geht es nicht darum, das Semester ausfallen zu lassen. In einer Situation, in der viele Student*innen ihre Jobs verloren haben und Angehörige pflegen, wäre es allerdings mit großen sozialen Härten verbunden, von Student*innen zu erwarten, in dieser Ausnahmesituation alle Leistungsanforderungen zu erbringen. Daher muss das kommende Ausnahmesemester ein Optionalsemester sein“, so Schentke. Zudem müsse Online-Lehre stets hohen Anforderungen an den Datenschutz genügen.

Die grüne Senatsfraktion kündigt an, den universitären Stellen bei der Umsetzung der Maßnahmen genau auf die Finger zu schauen und sich mit konstruktive Vorschlägen weiterhin zu beteiligen. Gleichzeitig fordert sie Bund und Länder auf, die Rahmenbedingungen von Studienfristen über BAföG bis zu den Zeitverträgen der Mitarbeiter*innen schnell an die Erfordernisse anzupassen.

„Die aktuelle Krise zeigt auch, wie prekär die Lage von Student*innen bereits im Normalbetrieb ist. In dieser Zeit fällt besonders auf, dass zwei Drittel der Student*innen ihr Studium de facto nur in Teilzeit absolvieren können, da sie gezwungen sind, neben dem Studium zu arbeiten. Die Situation muss daher den Anlass für eine wirkliche und entschiedene Reform der Studienfinanzierung geben. Wir sehen heute klarer denn je, welche Auswirkungen das Kaputtsparen des BAföGs, der Befristungswahn bei den Mitarbeiter*innen und der Leistungsdruck im Studium haben. Daraus können und müssen die Lehren gezogen werden“, fordert Ben Seel, Mitglied des erweiterten Senats für die Grüne Hochschulgruppe, abschließend.

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